Am 16. März vor 75 Jahren wurde Würzburg dem Erdboden gleichgemacht. Nur wenige Wochen später sollte der Zweite Weltkrieg zu Ende sein. Doch für die vielen Frauen, Kinder und die Männer, die nicht an der Front waren, kam der Frieden zu spät. Wir sollten bei der offiziellen Gedenkveranstaltung im Rathaus mitwirken und die Brücke schlagen von damals zu heute.
Doch nachdem das Virus Covid19 so ziemlich alles durcheinander bringt, auch die Aktivitäten zum 75. Gedenken an die Zerstörung Würzburgs, und daher der Gedenktag vor Ort ausfällt, haben wir uns entschlossen, unsere Aktion virensicher online auf Instagram, Facebook und am Ende als Ganzes auf YouTube zu bringen. Lucas postet die selbstgedrehten Videos auf Instagram und fasst sie am Ende zu einem Film zusammen, der auf unserem YouTube-Kanal zu sehen sein wird.
Erinnern ist wichtig. pics4peace geht es jedoch darum, Zusammenhänge zwischen Damals und Heute zu erkennen und Konsequenzen daraus zu ziehen.
Wir, alle zwischen 16 und 26, haben uns gefragt: Was heißt das, was damals war, für uns heute ganz konkret? Was ist im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs passiert? Was hat schließlich in diese menschenverachtende Katastrophe geführt? Musste es so weit kommen? Was ist vergleichbar mit heute? Was ist unsere Aufgabe heute? Was kann jeder tun?
Diesen Fragen versuchen wir zu Themen wie Antisemitismus, Extremismus, Deutsch-Amerikanisches Verhältnis u.a. in sehr persönlichen Video-Statements nachzugehen. Jede*r auf seine/ihre Weise.
Denn Sich-Erinnern ohne den Blick in die Zukunft bleibt wirkungslos. Beyza, eine Würzburger Studentin, macht den Anfang. Aber auch Johannes, Sarul, Lucas, Anna und Tobias machen mit. Wenn auch ihr ein Statement abgeben wollt, kontaktiert uns oder postet es auf Instagram mit dem Hashtag #pics4peace.
Eure Meinung zu dem, was damals und heute passiert, interessiert uns!
Hier mehr zu den Videos:
(1) Beyzas Video: Beyza, eine junge Würzburgerin, die hier ihr Studium aufgenommen hat, weist - nicht nur mit Ghandi - darauf hin, dass wir aus der Geschichte nichts gelernt haben. Rassismus und Antisemitismus sind heute präsenter denn je. Doch sie hat eine Idee, was jede*r tun kann, damit Frieden bestehen bleibt...
(2) Johannes Video: Johannes ist Schüler und wird ein Jahr in den USA verbringen. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs haben die Amerikaner eine wichtige Rolle gespielt, damit wir unsere Identität behalten und in Demokratie und Frieden leben können. Wie ist das Verhältnis heute zwischen Deutschland und Amerika? Was macht man da???
(3) Saruls Video: Sarul ist frischgebackene Zahnärztin und leidenschaftlich Musikerin, bekannt als Sara Teamusician. In ihrem Video-Beitrag fragt sie sich nach unserer Verantwortung heute. Nie wieder Krieg, nie wiede KZs, nie wieder Töten. Hat das überhaupt was mit mir zu tun? Was ist mit meinen Ängsten? Wofür brauche ich Mut?
(4) Lucas Video: Lucas, gelernter Mediengestalter Bild und Ton, studiert aktuell an der Uni Würzburg, spielt sehr gern selbst Theater und will einmal Journalist werden und Fime machen. Er hat in seinem Beitrag auf die größten gewaltsamen Ausschreitungen gegen Juden in seiner Heimatstadt geschaut, die anlässlich einer Theateraufführung stattgefunden haben. Das war 1930. Würzburg lebte damals noch in einer Demokratie und trotzdem. Was das mit heute zu tun hat und was Lucas den Menschen in Bezug auf Antisemitismus und Rassismus rät, erfahrt ihr im Video...
(5) Annas Video: Anna hat seit letztem Sommer ihr Abi in der Tasche. Im Herbst hat sie ein Umweltjahr begonnen, das sie ins österreichische Wien zur Jugenumweltplattform JUMP führte. Von da schaltet sie sich immer wieder mal ein, um bei pics4peace mitzuwirken oder besucht uns, wenn sie auf Heimaturlaub ist. Sie nimmt in ihrem Statement das Thema Meinungsfreiheit ins Visier. Wie war das eigentlich damals, als der Nationalsozialismus in Würzburg und überall einzog? Etwas daran erinnert sie an Michael Endes Momo. Was wohl? Und heute? Wie steht es da mit uns? Und was hat das mit Solidarität zu tun???
(6) Tobias' Video: Auch Tobi wurde erst im letzten Jahr mit der Schule fertig. Jetzt studiert er BWL und engagiert sich politisch. Ihn besorgen v.a. die Ränder in unserer Gesellschaft, die immer stärker werden. Auch damals, vor dem Krieg, gab es extremistische Randparteien, die sich auf demokratischem Weg ins Parlament wählen ließen. Eine davon wandelte unser Land in eine Diktatur mir verheerenden Folgen. Wie gehen wir heute mit Parteien um, die exremistische Ansichten vertreten? Tobias hat ein Rezept, das er in seinem Video verrät...
Damit ist unsere Videoreihe zum 16. März 2020 in Würzburg vorerst abgeschlossen. Die Zusammenfassung aller Beiträge werdet ihr bald auf YouTube sehen.
Wenn ihr selbst Ideen habt, eine Videoreihe mit uns zu starten, bitte meldet euch! Wie wäre es z.B. zum Thema "Mehr Miteinander - Gute Beispiele während der Corona-Krise"? Postet eure Vorschläge mit #pics4peace. Wir sind dabei!