Stella setzt sich damit auseinander, wie stark Kinder in ihrer Erziehung von Geschichten und Märchen geprägt werden können. Und was man ihnen vermitteln müsste, damit sie auf die Herausforderungen von Heute und Morgen bestmöglich vorbereitet sind. Die Fränkin setzt anhand von Märchen, Symbolen und Farben drei unterschiedliche Erziehungsstile in Szene. Das Bild, das mit roter Schrift überzogen wird, ist zweigeteilt: Die linke Hälfte bezieht sich auf die sog. Schwarze Pädagogik. Braune, gedeckte Farben und dunkler Tannenwald stehen sinnbildlich für die angstbehaftete Grundstimmung der Kinder in dieser Zeit. Ergänzt wird das Teilbild durch Texte und Grafiken, die sich auf das deutsche Märchen „Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug“ aus dem Struwwelpeter beziehen. Diese erinnern auf zynische Art an die damalige Erziehungsparole „Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Die rechte Hälfte zeigt die Märchenwelt von heute. Dazu Textausschnitte, die aus dem amerikanischen Märchen „Bambi“, von Walt Disney stammen. Dessen Figuren sind Helden, die die Welt verbessern, behaftet mit Rollenklischees und Stereotypen. Ironische Anspielung darauf, dass eine solche rosarot-eindimensionale Welt genauso fake ist, wie die eindimensionale der Angstpädagogik. Als Layer über diese beiden hat sie ein drittes Bild gesetzt: Die Künstlerin selbst steht da und schreibt „Change ist Coming“. Doch in welche Richtung? Nötig ist Reflexion, so Stella Wingerter. Zitate des US-amerikanischen Kinderbuchautors Theodor Seuss Geisel umrahmen ihr Wandbild: Sie betonen, dass Veränderung möglich ist. Für alle. Selbst wenn wir durch negative Erfahrungen geprägt wurden. Im Bewusstsein unserer gemachten Erfahrungen, so die Botschaft, sind wir in der Lage, neue Sichtweisen zu entwickeln, Veränderung und eine zukunftsorientierte Erziehung von Kindern zu gestalten. Eine Erziehung, die Kinder und Jugendliche stark macht und sie in die Lage versetzt, mit den komplexen Herausforderungen in ihrem Leben zurecht zu kommen.
The artist about democracy and peace
My name is Stella Wingerter, I‘m 21 years old and I‘m studying „Graphic Design“ at the Faber-Castell Academy in Stein. I was interested in art from an early age. I often visited museums with my parents and always admired how people expressed themselves through art. What was particularly exciting for me was that each person looks at a work of art differently, that different details catch everyone‘s eye and that they associate different emotions with it. I have been drawing continuously since I was 16, especially in a realistic way. It was important for me to develop my own style. At the moment, I draw mainly portraits with graphite pencils, which I photograph and process with digital effects to give the work more expression. I am fascinated by art. Therefore, I wish that my work also contributes to triggering fascination in others.