Madeline Sheperd, 23

Curiosity

Info:

Kann man Ausgrenzung und Hass etwas entgegensetzen? Präventiv? So, dass man sich nicht in den Sog der negativen Hass-Spirale anderer hineinziehen lässt? Diese Fragen treiben Madeline Shepherd um. Sich wieder zu trauen, neugierig wie ein Kind zu sein, darin sieht sie eine Lösung. In ihrem Video lädt sie dazu ein, es zu versuchen und sich darauf einzulassen. Während des Entstehungsprozesses ihres Werkes begab die Künstlerin aus Ann Arbor sich selbst auf den Pfad dieser Neugierde: Sie befragte Menschen aus Deutschland und den U.S.A. nach unbekannten Details ihrer Biographie. Um den unterschiedlichen Aspekten der Neugierde visuell Raum zu geben, gestaltete Madeleine Shepherd ein handgemachtes Büchlein, das Zentrum ihres Videos wird: Die Betrachterin des Büchleins begibt sich darin, gemeinsam mit den Zuschauer*innen des Videos, auf eine Reise durch oft angedeutete oder versteckte Texte und Zeichnungen. Will man den vollen Umfang des Werkes erkennen, muss hinter die Fassade blicken, neugierig und wissbegierig sein. Über diese Bilder lagert Maddie die Audio-Zeugnisse ihrer Interviewpartnerinnen und -partner. Teilweise auch synchron. Der Wechsel von einzelnen gut hörbaren zu mehreren übereinanderliegenden Stimmen verstört. Die Geschichten der Einzelnen sind interessant. Man möchte sie zu Ende hören. Der Wunsch der Zuschauer*innen, mehr zu erfahren, ist geweckt. Das mehrschichtige Kunstprojekt „Curiosity“ ist ein positiver Kontrapunkt zu Abgrenzung, Verschlossenheit und Hass in unserer Gesellschaft. Es wirbt für eine Haltung, die zu einem besseren Verständnis von Menschen und Situationen führt. Wo Verstehen wächst, wachsen Beziehungen. In konstruktiven Beziehungen haben Ausgrenzung und Hass keinen Platz mehr.

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About the artist

Madeline Sheperd

23 Years

The artist about democracy and peace

Hello, my name is Maddie. I would like to address the topic of curiosity in my work. When I think about our current world, I feel deeply saddened and fearful of how much hate exists. I propose curiosity as part of a remedy to this. To me being curious is about being uncertain. This is why we ask. It is about feeling small and recognizing gaps in one‘s own knowledge and ways of thinking. It is to admit to not knowing. I feel as though curiosity is slowly fading away from most of our experiences, as the internet exists to make everything „Google-able“ and our conversations around difficult topics often fall short and turn to rash words. I believe if we all embrace our curiosities and moments of uncertainty, we might come to understand each other and the world around us with more depth, integrity, and genuine compassion. I would like my project to help others recognize their own curiosities and inspire them to lean into them rather than fear them.

Madeline Sheperd, 23

Curiosity