Finn Stanglmeier, 21

Bless you!

Info:

Der bildende Künstler und Musiker FINN STANGLMEIER leidet unter den zwischenmenschlichen Folgen durch Corona. Viele Menschen wurden unfreundlicher, misstrauischer, manchmal sogar verbal ausfällig, musste er erfahren, auch an sich selbst. Der durch die Pandemie notwendig gewordenen physischen Distanz wuchs mit jedem Monat weiterer Lockdowns und Mindestabständen eine mentale Distanz zu. Finns surrealistische Comic-hafte Figuren sprechen für sich: Übertrieben groß, markant und ausdrucksstark ist der sichtbar Leidende. Umringt von böse blickenden Augen, abschätzig geneigten Mundwinkeln, wutverzerrten Grimassen; einer Faust zur Drohgebärde erhoben, Hände, die anklagen. - Feindseligkeit auf Pappe gebannt. Damit konfrontiert der Augsburger Menschen in einem überfüllten Zug. Das überdimensionierte Gemälde stört. Der hustende und Viren verbreitende lebensgroße Mann auf dem Bild wirkt im dichten Gedränge wie eine Provokation. Doch die Gesichter der Passagiere, hinter Masken verdeckt, bleiben unbeteiligt, abgewandt. Niemand fragt nach, sucht Kontakt. Jeder fokussiert sich nur auf sich. - Interaktion gestorben. Ein Bild, das auch unser Verhalten hinterfragt. In einer weiteren Installation stellte er das Bild im Heizraum der Katakomben unter dem Museum des Klosters auf. Der verlassene Kellerraum – architektonisches Symbol der Vereinsamung jedes Individuums während der Pandemie und des Reduziertseins auf sich selbst. Unter der Erde, hinter dicken Mauern gefangen, kann man nicht über den Tellerrand hinausschauen. Die Ventile und Manometer – Zeichen des Drucks, der durch die eingeführten Corona-Maßnahmen auf den einzelnen Menschen lastet und nicht abgelassen werden kann. Finn Stanglmeiers Werke zeigen, wie der Umgang mit unseren Mitmenschen gelitten hat. Covid war neu. Es wird weitere Pandemien geben. Der Umgang damit muss erlernt, das facettenreiche Leid der Menschen minimiert werden. Die spannungsgeladenen Werke drängen geradezu nach einer Auflösung, nach Zuwendung statt Ignoranz, Gespräch statt Schweigen, nach Vertrauen statt Misstrauen. Sie laden ein, das eigene Verhalten zu überdenken.

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About the artist

Finn Stanglmeier

21 Years

The artist about democracy and peace

Hey there, I‘m Finn and I‘m studying design at the Faculty of Design in Augsburg. When I was a kid, my dream was to live by the sea, to draw comics and to surf. I‘ve been drawing ever since I can remember and have acquired all my artistic skills myself, so I am an autodidact. Besides art, music also had a strong influence on my life. When I grew up I started playing several instruments – today I still play the drums in a band and spend a lot of time with other musicians. The Punk, HipHop, NewWave and the Reggae scenes influence me a lot. Right now, I‘m studying communication design to expand my visual skills and also to educate myself in the digital field. Besides that, I work as a freelance artist. Stylistically, I‘m inspired by realistic drawing and painting; lately, I‘ve found comic-booklike, surrealistic figures with distinctive, exaggerated facial features to be the most exciting. At the moment I am in a black-and-white phase in which I do a lot of high-contrast, exaggerated, large-scale painting on cardboard. Music helps me find motifs. My strokes tend to adapt to the rhythm of the music. This quickly creates interesting structures. My motifs are often close to nature and playful, but can also radiate sadness; painting is my outlet to channel emotions. Whether I work as a designer, illustrator or artist in the future is still written in the stars. But one thing is certain: I want to fascinate people with my work.

Finn Stanglmeier, 21

Bless you!